Geschichte Fürth: Spannende Zeitreise durch über 1000 Jahre!

Zuletzt aktualisiert am 9. August 2024

In diesem Artikel nehmen wir Sie mit auf eine faszinierende Zeitreise durch die reiche und abwechslungsreiche Geschichte Fürths. Von den Ursprüngen im Mittelalter bis zur modernen Wissenschaftsstadt – hier erfahren Sie alles, was Sie über die Geschichte Fürths wissen müssen!


Das Wichtigste in Kürze

  • Erste Erwähnung: 1007
  • Marktrecht: 1062
  • Industrialisierung: 19. Jahrhundert
  • Wiederaufbau: Nach 1945
  • Bekannte Ereignisse: Fürther Michaelis-Kirchweih
  • Einwohnerzahl: ca. 130.000


Die Anfänge und das Mittelalter in der Geschichte Fürth

Die Gründung der Stadt Fürth geht der Sage nach auf Karl den Großen im Jahr 793 zurück. Ob dies stimmt oder nicht, sicher ist, dass die strategisch günstige Lage an einer Furt der Rednitz ideal für eine Siedlung war.

Im Jahr 1007 wird Fürth erstmals urkundlich erwähnt, als König Heinrich II. das „locum Furti dictum“ dem Domkapitel Bamberg schenkte. Die Kirche St. Michael, deren Bau um 1100 begann, war über Jahrhunderte das einzige monumentale Bauwerk der Stadt. Diese Kirche ist bis heute ein beeindruckendes Beispiel romanischer Architektur und ein Muss für jeden Geschichtsinteressierten.

Die mittelalterliche Entwicklung von Fürth war stark durch die Lage an wichtigen Handelswegen geprägt. Märkte und Messen trugen zum wirtschaftlichen Aufschwung bei und zogen Händler und Handwerker aus nah und fern an. Bereits 1062 erhielt Fürth das Marktrecht, was den wirtschaftlichen Aufstieg weiter förderte. Die günstige Lage machte Fürth zu einem bedeutenden Handelsplatz, was die Grundlage für den späteren wirtschaftlichen Erfolg legte.

Kirche St. MichaelUnbekannt | Canva Pro
Kirche St. Michael

Die Dreiherrschaft und das jüdische Leben

Von 1314 bis 1792 erlebte Fürth eine besondere politische Situation: Die sogenannte Dreiherrschaft, bei der das Bistum Bamberg, die Markgrafen von Ansbach und die freie Reichsstadt Nürnberg ihre Rechte an Fürth geltend machten. Diese einzigartige Herrschaftssituation ermöglichte den Einwohnern besondere Freiheiten und förderte das Wachstum der jüdischen Gemeinde.

Bereits 1440 siedelten sich die ersten Juden in Fürth an. Bis 1617 entstand eine Synagoge und eine der bedeutendsten Talmudschulen Deutschlands, die bis 1824 bestand. Fürth war bekannt für seine jüdische Gemeinde, die über Jahrhunderte hinweg das kulturelle und wirtschaftliche Leben der Stadt prägte.

Ein herausragendes Beispiel für das jüdische Erbe ist der jüdische Friedhof, der seit dem 16. Jahrhundert besteht und als einer der ältesten und größten seiner Art in Deutschland gilt. Der Friedhof ist nicht nur ein Ort der Ruhe, sondern auch ein bedeutendes historisches Dokument.


Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Industrialisierung

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Fürth 1634 fast vollständig zerstört. Doch die Stadt erholte sich und entwickelte sich im 18. Jahrhundert zu einem wichtigen Handelszentrum. Neue Gewerbezweige wie die Tabakfabrikation und die Uhrmacherei prägten das wirtschaftliche Leben.

Ein weiteres Beispiel für den wirtschaftlichen Aufschwung in der Geschichte Fürths ist die Gründung der ersten deutschen Sparkasse 1828 in Fürth, die bis heute besteht und einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt leistete. Diese Innovation unterstreicht den unternehmerischen Geist und die Anpassungsfähigkeit der Fürther Bürger.

Mit dem Ende der Dreiherrschaft 1792 wurde Fürth preußisch und 1806 schließlich bayerisch. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Fürth zu einer Industriestadt. 1835 fuhr die erste deutsche Eisenbahn, der „Adler“, zwischen Nürnberg und Fürth – ein Meilenstein der deutschen Industriegeschichte. Diese Verbindung ermöglichte einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung und trug zur Industrialisierung bei.

Fürth war bekannt für seine vielfältige industrielle Landschaft, die von Brauereien über Spielwarenfabriken bis hin zu Maschinenbauunternehmen reichte. Ein prominentes Beispiel ist die Firma Ludwig Erhard & Co., die bedeutende Beiträge zur Wirtschaft leistete und den späteren Bundeskanzler Ludwig Erhard hervorbrachte.


Das 20. Jahrhundert und die Moderne

Der Zweite Weltkrieg hinterließ auch in Fürth seine Spuren. Etwa elf Prozent der Bausubstanz wurden zerstört, und die jüdische Gemeinde erlitt verheerende Verluste. Nach dem Krieg nahm die Stadt etwa 15.000 Heimatvertriebene auf, was zu einem schnellen Bevölkerungswachstum führte.

1950 überschritt Fürth erstmals die Grenze von 100.000 Einwohnern und wurde zur Großstadt. Die Nachkriegszeit war geprägt von einem wirtschaftlichen Aufschwung und einem umfassenden Wiederaufbau. Besonders in den 1950er und 1960er Jahren wurden viele neue Wohn- und Gewerbegebiete erschlossen.

Ein bekanntes jährliches Ereignis, das heute noch viele Besucher anzieht, ist die Fürther Michaelis-Kirchweih. Diese traditionsreiche Veranstaltung spiegelt die reiche kulturelle Geschichte Fürths wider und bietet ein buntes Programm für Groß und Klein.

Die 1982 eröffnete U-Bahn-Verbindung nach Nürnberg und die Ernennung zur Universitätsstadt 2006 sind nur einige der jüngsten Entwicklungen, die Fürth zur modernen und lebenswerten Stadt machen. Die Stadt hat sich auch als Wissenschaftsstandort etabliert, mit Einrichtungen wie dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen und der Hochschule für angewandte Wissenschaften.

U-Bahn Fürthrejectedbythissite | Pixabay
U-Bahn Fürth

Fürth heute: Wissenschafts- und Denkmalstadt

Fürth ist heute eine Stadt mit reicher historischer Substanz und moderner Infrastruktur. Mit über 2.000 Baudenkmälern hat die Kleeblattstadt die höchste Denkmaldichte in Bayern, gemessen an der Einwohnerzahl.

Einige Highlights der Geschichte Fürths auf einen Blick:

  • 793: Sage von der Gründung durch Karl den Großen
  • 1007: Erste urkundliche Erwähnung
  • 1314–1792: Dreiherrschaft
  • 1440: Erste jüdische Ansiedlung
  • 1634: Fast vollständige Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg
  • 1792: Fürth wird preußisch
  • 1835: Erste deutsche Eisenbahn fährt zwischen Nürnberg und Fürth
  • 1950: Fürth wird Großstadt
  • 2006: Ernennung zur Universitätsstadt

Sehenswürdigkeiten und historische Orte

Fürth bietet eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten, die die reiche Geschichte Fürths widerspiegeln. Hier sind einige Orte, die Sie bei Ihrem Besuch nicht verpassen sollten:

  • St. Michael Kirche: Ein beeindruckendes Beispiel romanischer Architektur aus dem 12. Jahrhundert.
  • Jüdischer Friedhof: Einer der ältesten und größten jüdischen Friedhöfe in Deutschland.
  • Stadtpark: Eine grüne Oase im Herzen der Stadt, ideal für Spaziergänge und Erholung.
  • Ludwig-Erhard-Zentrum: Ein Museum, das dem Leben und Wirken des ehemaligen Bundeskanzlers Ludwig Erhard gewidmet ist.
  • Fürther Rathaus: Ein prächtiges Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, das das Selbstbewusstsein der Stadt widerspiegelt.
Büste Ludwig ErhardUnbekannt | Pixabay
Büste vom ehemaligen Bundeskanzler Ludwig Erhard

Entdecken Sie die Geschichte Fürth hautnah

Fürth ist mehr als nur eine Stadt – es ist ein lebendiges Geschichtsbuch. Von den barocken Sandsteinfassaden bis zu den modernen Universitätsgebäuden bietet die Stadt eine beeindruckende Reise durch die Zeit. Besuchen Sie das Ludwig-Erhard-Zentrum oder das Jüdische Museum Franken, um mehr über die bewegte Geschichte Fürths zu erfahren.

Fürth ist eine Stadt, die Geschichte atmet und gleichzeitig in die Zukunft blickt. Ob Sie ein Geschichtsinteressierter sind oder einfach nur die Schönheit der Stadt genießen möchten – Fürth hat für jeden etwas zu bieten.

Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, diese einzigartige Stadt zu erleben!

Tauchen Sie ein in die faszinierende Geschichte Fürth und das pulsierende Leben dieser einzigartigen Stadt – Fürth erwartet Sie!